Saturday 14 August 2010

Obermayer German Jewish History Awards

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PETER ZANDER

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14 August 2010

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Obermayer German Jewish History Awards

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The Obermayer German Jewish History Award is given annually to individuals who have made outstanding voluntary contributions toward preserving and recording the Jewish history, heritage, culture and/or remnants of local German communities. I am one of three Berliners who have been requested by Frau Gudrun Blankenburg, Stadtfuehrerin, Berlin Tourist Guide, to nominate, for this year’s award, the 800 pupils, the senior classes of the Loecknitz-Grundschule, a primary school in Berlin Schoeneberg, who have, over a period of 7 years, built a memorial wall to commemorate the Jewish neighbours killed by the Nazis.

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11 August 2010

Obermayer Foundation
239 Chestnut Street
West Newton, MA 02465-2931
obermayer@alum.mit.edu

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Obermayer German Jewish History Awards

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NOMINEE:

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Die Schülerinnen und Schüler aller 6. Klassen der Löcknitz-Grundschule in Berlin Tempelhof-Schöneberg, die seit 1994 ununterbrochen ein einmaliges und eindringliches Denk-Mal für die ermordeten jüdischen Menschen gesetzt haben, die früher Nachbarn der Schule waren und von der Nazi-Diktatur ermordet worden sind.

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Löcknitz-Grundschule

Berchtesgadener Str. 10-11

10779 Berlin Schöneberg

T.: 030-90277-7164

F.: 030-90277-4315

loecknitz-grundschule@t-online.de

www.loecknitz-grundschule.de

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NOMINATOR:

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Peter Zander

22 Romilly Street

London W1D 5AG

United Kingdom

Telephone + 44 (0) 20 7437 4767

U K Mobile + 44 (0) 79 20 12 55 09

peterzan.berlin@virgin.net

http://peterzan.blogspot.com

SUMMARY OF NOMINEES’ ACTIVITIES

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Seit 1994 bauen die Schülerinnen und Schüler der jeweiligen 6. Klasse der Löcknitz-Grundschule in Berlin Tempelhof-Schöneberg, jedes Jahr an einem Denk-Mal, einer Gedenk-Mauer aus gelben Backsteinen. Jeder Backstein ist einem von der Nazi-Diktatur ermordeten jüdischen Menschen der Nachbarschaft gewidmet, und traegt ihren oder seinen Namen, sowie ihr oder sein Geburtsdatum, und auch das Todesdatum und den Ort des Todes, Auschwitz, Riga, Theresienstadt usw. Es sind derer schon 800...

800 Steine. 800 Schueler.

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Vielleicht hatte der juedische Mensch in der selben Wohnung wie die Schuelerin oder der Schueler gewohnt; vielleicht hatte er den gleichen Geburtstag wie der Schueler; vielleicht waren es die Eltern eines Schuelers der Schule die umgebracht wurden... So kundschaften die Schueler aus, was in ihrem Haus, was in ihrem Kietz, was in Berlin, was in Deutschland, was in Europa, zu der Zeit Grausames und Graessliches passiert ist, und setzen ein Erinnerungszeichen denen, die ausgesetzt, gepeinigt, getoetet wurden. Sie verfolgen das Schicksal einer Person, zeichnen deren Namen und Details schwarz auf einen Backstein. Dieser Backstein wird praepariert, sodas die Schrift nicht verwischt, und wird zu einer Pyramide aufgestapelt, bis alle Backsteine des Jahres in die Mauer eingemauert werden. Die viele Meter lange Mauer, vielleicht 1 ½ Meter hoch, steht auf dem Schulhof, wo Schueler, Lehrer, Eltern, Besucher, Touristen, Interessentengruppen, Nachfahren der Eltern, der Grosseltern, die umgekommen sind, sie sehen koennen; ein Fragezeichen, eine Metapher, ein Einfluss zum Verstaendnis zwischen den Menschen, ein Lehrmittel, eine Warnung, ein ‘Grab-Stein’ fuer diejenigen, die kein Grab haben, ein ‘Denk-Mal’. Und auch eine Erinnerung an die schoenen Zeiten, in der die juedischen Buerger wesentliche Deutsche Mitbuerger waren, Berliner waren. Die Schule steht auf dem Grundstueck einer Synagogue, was das Projekt untermalt.

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MEIN ERLEBNIS DES PROJEKTS

Ich bin als elf-jaehriger mit meinen Eltern 1933 aus Berlin nach England emigriert. Ich war 1934 Weihnachten mit meiner Mutter auf Besuch wieder in Berlin. 1946-48 war ich wieder in Deutschland, im Britischen Roten Kreuz, als Wohlfahrtsoffizier des Save the Children Fund, die Britische Kinderhilfe, und jede 3 Monate war ich in Berlin, wo mein geliebter Grossonkel Otto Loewi mit seiner arischen Frau Lotte die schlimme Zeit - man gerade - ueberlebt hatte. Danach war ich unregelmaessig immer mal wieder in Berlin. Seit 1985, das heisst in den letzten 25 Jahren, bin ich regelmaessig jedes Weihnachten, und oft auch im Sommer, 2-3 Wochen in Berlin.

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Auch diesen Sommer war ich in Berlin, und wurde von Frau Gudrun Blankenburg, Stadtfuehrerin, eingeladen, zur Loeknitzschule mitzukommen. Ich hatte keine Ahnung was auf mich zukommt. Frau Blankenburg hatte einen Schluessel zum Schulhof, und liess uns drei rein – wir waren mit einem gemeinsamen Freund Hartmut Schulz da. Einige Kinder spielten auf dem Hof. Ich sah diese lange gelbe Mauer; ich sah die einzelnen Schwarz beschriebenen Backsteine, mit den Namen der Toten und ihren Daten und Schicksalen, in verschiedenen kindlichen Handschriften, manche in Suetterlin. Ich war baff, und in Traenen. Hartmut fotografierte die Mauer. Wir gingen die Mauer entlang; ich sah die Pyramide der losen Backsteine, die darauf warteten, in die Mauer miteingebaut zu werden. Was fuer ein fantastisches Projekt! Zur Vergangenheitsbewaeltigung allerseits. Auch meiner. Denn warum komme ich denn immer wieder nach Berlin... Und zur Verstaendigung der verschiedenen Voelker, Rassen, Kulturen. Ein Gedenkwerk in Stein, dass die ermordeten juedischen, deutschen, berliner, Mitbuerger nicht vergessen werden, als Mitbuerger anerkannt werden; dass das Verbrechen, das an ihnen begangen worden ist, als solches gennannt werde. Nie wieder...

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Peter Zander

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DU DARFST NICHT MEHR LEBEN

Der erste Schritt der Ausgrenzung der Juden...

Du darfst nicht mehr Klubmitglied sein.

Du darfst nicht mehr in Deinem Stammlokal Kaffee trinken.

Du darfst nicht mehr auf der Bank im Park sitzen.

Du darfst nicht mehr ins Theater, ins Konzert, ins Kino, in die Ausstellung.

Du darfst nicht mehr die oeffentlichen Verkehrsmittel benutzen.

Du darfst kein Geschaeft mehr leiten.

Du darfst nicht mehr unsereinen heiraten

Oder ficken.

Du darfst nicht mehr leben.

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Das Gedicht ergab sich aus meiner Geschichte von Adolf Hain und dem Verein Seglerhaus am Wannsee , VSaW. 18 3 9

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YOU ARE NO LONGER PERMITTED TO LIVE

The first step in the exclusion of the Jews…

You are no longer permitted to be a member of the club.

You are no longer permitted to have coffee in your regular café.

You are no longer permitted to sit on the bench in the park.

You are no longer permitted to go to the theatre, to concert, cinema or exhibition.

You are no longer permitted to use public transport facilities.

You are no longer permitted to run a business.

You are no longer permitted to marry any of us,

Or to fuck any of us.

You are no longer permitted to live.

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The poem arose out of my story of Adolf Hain and the Sailing Club on the Wannsee, VSaW.

19 3 9

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C 2009 Peter Zander

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