Note: I was one of three ‘nominators’, together with Judith Blumenhein and Rahel Mann, invited to participate in this marvellous project by Gudrun Blankenburg, Berlin.
NOMINEE FOR THE OBERMAYER GERMAN JEWISH HISTORY AWARD 2012:
Frau Christa Niclasen,
Direktorin der Löcknitz-Grundschule in Berlin, Initiatorin, Projektbetreuerin und Weiterentwicklerin des Erinnerungsprojekts, ausgeführt von den Schülerinnen und Schülern der 6. Klassen der Löcknitz-Grundschule in Berlin Tempelhof-Schöneberg, die seit 1994 ununterbrochen ein einmaliges und eindringliches Denk-Mal für die ermordeten jüdischen Menschen gesetzt haben, die früher Nachbarn der Schule waren und von der Nazi-Diktatur ermordet worden sind.
Löcknitz-Grundschule
Berchtesgadener Str. 10-11
10779 Berlin Schöneberg
T.: 030-90277-7164
F.: 030-90277-4315
loecknitz-grundschule@t-online.de
www.loecknitz-grundschule.de
Nominators: Judith Blumenhein; Rahel Mann; and Peter Zander
Peter Zander
Churchill Fellow
22 Romilly Street
London W1D 5AG
United Kingdom
Telephone + 44 (0) 20 7437 4767
U K Mobile + 44 (0) 79 20 12 55 09
peterzan.berlin@virgin.net
http://peterzan.blogspot.com
SUMMARY OF NOMINEE’S ACTIVITIES:
Occupation?
Direktorin der Löcknitz-Grundschule, Berlin
Activities and/or projects:
Initiative, Betreuung und Weiterführung des Projektes ‘Denk-mal an jüdische Mitbürger‘. Entstehung einer Denksteinmauer auf dem Schulgelände der Löcknitz-Grundschule
Publications with (references):
‘Stein, Denk-Stein, Denk-Mal an jüdische Mitbürger.‘
München: Domino Verlag 1998
‚Denk-mal an jüdische Mitbürger. Entstehung einer Denksteinmauer auf dem Schulgelände der Löcknitz-Grundschule Bezirk Schöneberg.‘ Berlin 2011
‘Memorial to Jewish Fellow Citizens (Denk-mal an jüdische Mitbürger). Creation of a memorial wall on the schoolyard of the Löcknitz Primary School District Berlin-Schöneberg. A team project of the 6th class pupils and teachers.’ Berlin 2011
References to articles about the nominee:
Diverse Presseveröffentlichungen
Additional personal references:
Unter der Leitung von Frau Christa Niclasen bauen seit 1994 die Schülerinnen und Schüler der jeweiligen 6. Klasse der Löcknitz-Grundschule in Berlin Tempelhof-Schöneberg jedes Jahr an einem Denk-Mal, einer Gedenk-Mauer aus gelben Backsteinen. Die Schüler sind zu dieser Zeit 12 Jahre alt.
Jeder Backstein ist einem von der Nazi-Diktatur ermordeten jüdischen Menschen der Nachbarschaft gewidmet, und trägt ihren oder seinen Namen, sowie ihr oder sein Geburtsdatum, und auch das Todesdatum und den Ort des Todes, Auschwitz, Riga, Theresienstadt usw.
2011 wurde unter starker Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit der 900. Gedenkstein verlegt. 900 Namen von Menschen, die früher als Nachbarn um die Schule herum wohnten.
Vielleicht hatte der jüdische Mensch in derselben Wohnung wie die Schülerin oder der Schüler gewohnt; vielleicht hatte er den gleichen Geburtstag wie der Schüler; vielleicht waren es die Eltern eines Schülers der Schule die umgebracht wurden... So kundschaften die Schüler aus, was in ihrem Haus, was in ihrem Wohnquartier, was in Berlin, was in Deutschland, was in Europa zu der Zeit Grausames und Grässliches passiert ist, und setzen ein Erinnerungszeichen denen, die ausgesetzt, gepeinigt, getötet wurden. Sie verfolgen das Schicksal einer Person, zeichnen deren Namen und Details schwarz auf einen Backstein. Dieser Backstein wird präpariert, sodass die Schrift nicht verwischt, und wird zu einer Mauer aufgestapelt. Die viele Meter lange Mauer, vielleicht 1 ½ Meter hoch, steht auf dem Schulhof, wo Schueler, Lehrer, Eltern, Besucher, Touristen, Interessentengruppen, Nachfahren der Eltern, der Großeltern, die umgekommen sind, sie sehen können; ein Fragezeichen, eine Metapher, ein Einfluss zum Verständnis zwischen den Menschen, ein Lehrmittel, eine Warnung, ein ‘Grab-Stein’ für diejenigen, die sonst kein Grab haben, ein ‘Denk-Mal’. Und auch eine Erinnerung an die schönen Zeiten, in der die jüdischen Bürger wesentliche deutsche Mitbürger waren, Berliner waren.
Die Gedenksteinmauer der Schüler steht genau an dem Platz, wo früher die Synagoge stand, deren Reste leider 1956 abgetragen wurden.
YOUR REMARKS:
MEIN ERLEBNIS DES PROJEKTS
Ich bin als elf-jähriger mit meinen Eltern 1933 aus Berlin nach England emigriert. Ich war 1934 Weihnachten mit meiner Mutter auf Besuch wieder in Berlin. 1946-48 war ich wieder in Deutschland, im Britischen Roten Kreuz, als Wohlfahrtsoffizier des Save the Children Fund, der Britische Kinderhilfe, und jede 3 Monate war ich in Berlin, wo mein geliebter Großonkel Otto Loewi mit seiner arischen Frau Lotte die schlimme Zeit - man gerade! - überlebt hatte. Danach war ich unregelmässig immer mal wieder in Berlin. Seit 1985, das heißt in den letzten 26 Jahren, bin ich regelmäßig jedes Weihnachten, und oft auch im Sommer, 3 Wochen in meiner Geburtsstadt Berlin.
2010 wurde ich von der Stadtführerin Frau Gudrun Blankenburg eingeladen, zur Loeknitzschule mitzukommen. Ich hatte keine Ahnung was auf mich zukommt. Frau Blankenburg hatte einen Schlüssel zum Schulhof, und ließ uns drei rein – wir waren mit einem gemeinsamen Freund Hartmut Schulz da. Einige Kinder spielten auf dem Hof. Ich sah diese lange gelbe Mauer; ich sah die einzelnen Schwarz beschriebenen Backsteine, mit den Namen der Toten und ihren Daten und Schicksalen, in verschiedenen kindlichen Handschriften, manche in Suetterlin. Ich war baff, und in Tränen. Hartmut fotografierte die Mauer. Wir gingen die Mauer entlang; ich sah die losen Backsteine, die darauf warteten, in die Mauer mit eingebaut zu werden. Was für ein fantastisches Projekt! Zur Vergangenheitsbewältigung allerseits. Auch meiner. Denn warum komme ich denn immer wieder nach Berlin... Und zur Verständigung der verschiedenen Voelker, Rassen, Kulturen. Ein Gedenkwerk in Stein, dass die ermordeten jüdischen, deutschen, berliner, Mitbuerger nicht vergessen werden, als Mitbürger anerkannt werden; dass das Verbrechen, das an ihnen begangen worden ist, als solches genannt werde. Nie wieder...
Peter Zander
14ten August 2011
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