PETER ZANDER
Churchill Fellow
Dr Peter Hagmann
Musikredaktor
Neue Zuercher Zeitung
Sehr geehrter Herr Dr Hagmann
OFFENER BRIEF an die BETEILGTEN
von "LES ARTS GSTAAD"
DER KONZERTSAAL VON ‘LES ARTS GSTAAD’
Ich gestatte mir die fuenf Fragen nochmal zusammenzufassen, in einem Offenen Brief.
Nach meinen Besprechungen ueber den Konzertsaal des wunderbaren und schoenen Projekts “Les Arts Gstaad”, mit den Architekten und anderen Beteiligten, in Bandol, in Gstaad, in Bern, in Zuerich und in Berlin, sind die folgenden fuenf Fragen noch ungeklaert.
Der Orchestergraben.
Ist es jetzt doch beschlossen, in dem Konzertsaal, in dem auch auf der Buehne concertante Oper, Ballett und Tanz praesentiert werden soll, einen Orchestergraben einzubauen? Es ist meines Erachtens in einem Konzertsaal von Weltrang eine Selbstverstaendlichkeit. Ist die Loesung von der kuerzlich renovierten Londoner Royal Festival Hall, wie wir es besprachen, auch in Gstaad adoptiert worden? Also die Buehne einen Meter hochzufahren, und einen Meter nach vorne zu erweitern, und 5 Sitzreihen zu entfernen, um so einen Orchestergraben zu bewerkstelligen?
Die Chorsitze.
Sind jetzt fuer den Konzertsaal Chorsitze vorgesehen, fuer die grossen Chorwerke des klassischen Repertoires, die auch vom Publikum benutzt werden koennen, wenn sie nicht fuer einen Chor benoetigt werden, sodass man das Publikum rund um das Orchester hat, was gut ist fuer die Ambiance, wie in einem privaten Salon? Und wird man sie hydraulisch wegfahren koennen – wie in der Royal Festival Hall - um so eine saubere Flaeche fuer Auffuehrungen auf der Buehne zu gewinnen?
Die Fenster
Der ganze Bau scheint keine Fenster zu haben, was ihm natuerlich eine Einheit im Aussehen giebt. Aber als ehemaliger Schauspieler wuerde ich fuer Tageslicht plaedieren, und fuer eine schoene Aussicht auf die Berge, fuer alle Aufenthaltsraeume der Kuenstler und Techniker, fuer Garderoben, Chor und Orchesterraeume, Kantine usw. Wuerden Fenster nicht den schoenen Bau noch interessanter, mysterioeser und leichter im Aussehen machen?
Restauration
In der No 2, August 2010, Broschuere von Les Arts Gstaad steht, dass es entschieden wurde “auf ein permanentes Restaurant zu verzichten”, man muesse “Ruecksicht auf die umliegenden Betriebe” nehmen. Ist es nicht wichtiger, Ruecksicht auf das Publikum, auf die Kuenstler, und auf die Techniker zu nehmen? Ist es nicht korrekter, die Interessen von Les Arts Gstaad zu vertreten, als die Interessen von den “umliegenden Betrieben”, die sich ja an einer Lizenz im Bau beteiligen koennten? Ein Restaurant scheint um so noetiger, als der Bau waerend des ganzen Tages – Kunstausstellungen - und am Abend Publikum beherbergt. Ausserdem wuerde ein Restaurant die Finanzen des ganzen Unternehmens unterstuetzen. Es wuerde auch, zusammen mit der urspruenglich geplanten Terasse – Giebt es sie noch? -das Publikum – und auch Reisende im Autobusbahnhof unter dem Saal – animieren, sich am Programm von Les Arts Gstaad zu beteiligen. Hat man sich vielleicht doch mittlerweile fuer ein Restaurant entschieden?
Die Orgel
Besteht die Absicht, eine Orgel an der hinteren Wand der Buehne einzubauen?-Sie ist ein wichtiger Bestandteil jedes Konzertsaals!
Mit freundlichen Gruessen
Ihr
Peter Zander
Kopien dieses Offenen Briefes gehen an die folgenden Personen:
Frank Müller-Brand
Herausgeber
Anzeiger von Saanen
Rudy Ricciotti
AGENCE RUDY RICCIOTTI ARCHITECTE
Kurt Aellen
Architekt EPFL SIA BSA
Jaques Markus Kappeler-Steffens
Les Arts Gstaad
Martin Bachofner
Direktor
Gstaad Saanenland Tourismus
Hans-Ueli Tschanz
KULTUR ENGAGEMENT
Leonz Blunschi
Vorsitzender
Menuhin Festival Gstaad AG
Christoph Müller
Künstlerischer Leiter und Intendant
Menuhin Festival Gstaad AG
Cecilia Bartoli
Mitglied des Patronatskomitees
Professor Joachim Sartorius
Mitglied des Patronatskomitees
|
Monday, 15 August 2011
OFFENER BRIEF AN DIE BETEILIGTEN VON "LES ARTS GSTAAD"
Subscribe to:
Post Comments (Atom)
No comments:
Post a Comment